Höchst, Frankfurt

Neben Sachsenhausen ist Höchst sicher der bekannteste Stadtteil Frankfurts. Er steht regelrecht als Synonym für die Frankfurter Industrie, allen voran die Chemiebranche. Doch Höchst hat mehr zu bieten: Hier gibt es auch eine malerische historische Altstadt.

Bolongaro-Palast in Höchst

Der Stadtteil Höchst liegt westlich der Frankfurter Innenstadt und wurde bereits im Jahre 790 erstmals urkundlich erwähnt. Über 1000 Jahre prägten die Erzbischöfe und Kurfürsten von Mainz diesen Ort. Schließlich kam im 19. Jahrhundert die Industrialisierung in Gang, was in Höchst zu spürbaren Veränderungen führte. Im Jahr 1928 wurde der Ort zu Frankfurt eingemeindet. Ein wichtiger Grund für die Eingemeindung war, dass Höchst Standort des weltbekannten Unternehmens Farbwerke Hoechst war.

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Den Stadtteil Höchst verbindet man meist mit dem Industriepark Höchst. Bis ins Jahr 1999 war hier die Hoechst AG angesiedelt – ein weltweit bekanntes Chemieunternehmen. Die Firma wurde bereits im Jahr 1863 als "Theerfarbenfabrik Meister, Lucius & Co." in diesem Stadtteil gegründet. Von der Farbenfabrik mauserte sie sich zu einem der weltgrößten Arzneimittelhersteller. Rund 50 Jahre lang hat das Unternehmen den Stadtteil Höchst geprägt, immerhin schaffte es bis zu 30.000 Arbeitsplätze. Im Jahr 1999 ging die Hoechst AG dann in die Hände des multinationalen Unternehmen Aventis über. Zahlreiche Arbeitsplätze wurden gestrichen und der Stadtteil Höchst hatte sein bekanntestes Wahrzeichen verloren.

Aber Höchst hat letztlich mehr zu bieten als nur Chemie. Beispielsweise die Altstadt Höchst: Das Städtchen Höchst ist Urkunden zufolge vier Jahre älter als der Riese Frankfurt. Da der Ort im Zweiten Weltkrieg nicht bombardiert wurde, verfügt Höchst über eine völlig intakte Altstadt: Unveränderte Fachwerkhäuser, malerische Gässchen und Gemütlichkeit prägen Alt-Höchst. Im Haus "Zum Karpfen" speisten beispielsweise Albrecht Dürer, Johann Wolfgang Goethe und Wolfgang Amadeus Mozart.

Altes Schloss und Altstadt

Die Altstadt erstreckt sich rund um das mittelalterliche Schloss – das älteste Wahrzeichen von Höchst. Das Residenzschloss stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert und beherbergt heute das Firmenmuseum 111 der Höchst AG. Ein weiteres beachtliches Bauwerk von Höchst ist die Justinuskirche 112, die stolze 1.200 Jahre alt ist. Die Kirche ist nicht nur für Höchst bedeutend, sondern sie ist auch eines der wichtigsten Baudenkmäler ganz Hessens. Unterhalb der Justinuskirche 112 verkehrt eine der letzten Frankfurter Personenfähren. Die Mainfähre verbindet auf einer Strecke von rund 25 Kilometern die Ortsteile Höchst und Schwanheim.

Prächtig ist auch der Bolongaro-Palast mit dem Bolongaro-Garten. Beide gehörten dem reichen Tabak-Hersteller Bolongaro, der im Herzen von Höchst residierte. In dem stattlichen Barockbau ist heute die Höchster Stadtverwaltung untergebracht. Höchst ist neben der Chemie auch für sein Porzellan bekannt. Die Höchster Porzellanmanufaktur 113 ist weltberühmt und die zweitälteste ihrer Art in Deutschland. Seit dem Jahr 1746 existiert sie und produziert wird bis zum heutigen Tage. Die Manufaktur kann man im Dalbergerhaus 113 besichtigen.

Schon Goethe kannte die Vorzüge von Alt-Höchst. Er kam oft zum Lustwandeln hierher. Sie sollten einfach den Gewohnheiten des Meisterdichters folgen und diesen idyllischen Ort erkunden.