Brentanopark Rödelheim, Frankfurt

Sechs Kilometer nordwestlich der Innenstadt befindet sich der Stadtteil Rödelheim, der im Jahr 1910 in Frankfurt eingemeindet wurde. Er liegt direkt am Flüsschen Nidda.

Romantik und Beschaulichkeit bietet der Brentanopark Rödelheim. Das Oberhaupt der Familie Brentano, Georg Brentano, kaufte im Jahr 1808 das Areal. Damals war der Park noch ein unbebautes Überschwemmungsgebiet des Flusses Nidda. Brentano machte daraus eine prächtige Parkanlage: Griechische Badetempel, künstliche Labyrinthe, Granat- und Orangenbäume, römische Statuen – alles ließ er errichten. Sogar Goethe soll sich an der Entstehung des Gartens kreativ beteiligt haben. Seitdem kamen unzählige wohlhabende Frankfurter in den Park zum Lustwandeln.

Romantik und Beschaulichkeit im Brentanopark

Nach dem Tod der Brentano-Familie kaufte die Stadt Frankfurt den Park im Jahr 1926 und gestaltete ihn um. Heute ist von den damaligen Kleinod nicht mehr viel übrig geblieben. Lediglich ein klassizistischer Goethe-Tempel und ein moderner Pavillon aus dem Jahre 1913 sind noch im Park zu finden. Die Fläche des ehemaligen Lustgartens wurde halbiert. In der einen Hälfte befindet sich noch der ursprüngliche Brentanopark, die andere beherbergt das Brentanobad. Dies ist eines der schönsten und größten Freibäder Hessens.

Gegenüber des Parks steht am anderen Ufer der Nidda das Petrihaus. Dieses Gebäude war die ehemalige Sommerresidenz der Familie Brentano. Das Gartenhaus wurde im Schweizer Stil um das Jahr 1716 gebaut. Im Jahr 1819 kaufte Georg Brentano auch dieses Gebäude und ließ es neu gestalten. Benannt ist das Haus nach dem Rödelheimer Bäcker Petri, der das Gebäude, ursprünglich als Fachwerkhaus, errichten ließ.

Über etliche Jahre hinweg traf sich im Petrihaus regelmäßig der literarische Kreis um die Dichterfamilie Brentano. Dazu zählten bekannte Künstler wie die Gebrüder Grimm, Adele Schopenhauer und auch Goethe soll hier gewesen sein. Auch heute noch ist das idyllische Häuschen am Ufer der Nidda beliebter Treffpunkt von Künstlern. Im Kern ist das Petrihaus noch aus der Zeit der Familie Brentano erhalten. Der Rest wurde im Jahr 1999 größtenteils erneuert. Im Erdgeschoss befindet sich nun ein Brentano-Museum.

Ein Relikt aus der Zeit der Romantik ist bis heute noch vollständig erhalten: der alte Gingko-Baum im Garten des Petrihauses. Mit rund 250 Jahren ist er angeblich der älteste Baum seiner Art in Europa. Übrigens: Rödelheim hat noch mehr zu bieten. Hier steht eine der größten Apfelweinkeltereien des Rhein-Main-Gebietes. Aber auch in der deutschen Rapszene hat sich Rödelheim einen Namen gemacht. Thomas Hofmann und Moses Pelham haben mit ihrem "Rödelheim-Hartreim-Projekt" diesen Stadtteil deutschlandweit bekannt gemacht. Jedoch löste sich die Band nach drei Alben wieder auf, seitdem rappen sie solo weiter.