Kurfürstliches Schloss, Frankfurt

Das Kurfürstliche Schloss zu Mainz ist im Stil der "Deutschen Renaissance" erbaut und zählt zu den letzten noch erhaltenen Häusern dieser Art. Ursprünglich war hier der Sitz der Mainzer Bischöfe. Heute ist im Kurfürstlichen Schloss ein Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte beheimatet, das über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.

Römisch-Germanisches Zentralmuseum

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) hat sich vor allem der Wissenschaft verschrieben, die Forschungen erstrecken sich von der Steinzeit bis ins Mittelalter. In etwa 60 Mitarbeiter – darunter Wissenschaftler und Restauratoren – gehen den Anfängen und Entwicklungen der Zivilisationen auf den Grund. Ihre Arbeit spiegelt sich in den im RGZM ausgestellten Werken wider: In den Dauerausstellungen werden Erkenntnisse zur Vorgeschichte, Römerzeit und dem Frühen Mittelalter repräsentiert.

Die Ausstellung der Vorgeschichte beispielsweise ermöglicht einen Blick in die Anfänge Europas, aber auch auf die zeitgleichen Entwicklungen auf dem asiatischen und afrikanischen Kontinent. Vor allem die Veränderung, die durch die Entdeckung des Metalls stattfanden, werden hier eindrucksvoll beleuchtet. Die nächste Etappe in der Menschheitsgeschichte wird im Römisch-Germanischen Zentralmuseum durch die Darstellung der Römerzeit abgedeckt. Die Forschungsdarstellungen weiten sich auf insgesamt acht Säle aus und sind in thematische Oberkategorien unterteilt. Dabei wurden Schwerpunkte auf geographische Expansion, gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen, Religion sowie wissenschaftliche und technische Neuerungen der Römer  2  gelegt.

Die Abteilung des Frühen Mittelalters im Kurfürstlichen Schloss bietet Klärung über die Weiterentwicklung der Menschheit und Völker ab dem 4. Jahrhundert. Originalstücke der Töpfer-, Goldschmiede- oder auch Glasmacherkunst, welche die handwerklichen Fähigkeiten demonstrieren, sind hier in sechs Sälen ausgestellt. Ergänzt wird das Angebot durch Sonderausstellungen und Veranstaltungen, wie beispielsweise dem Mainzer Wissenschaftsmarkt, der vor allem bei der jüngeren Generation das Interesse für das Mittelalter wecken dürfte. Auch die Ausstellung zur "Holzverarbeitung in Moderne und Altertum" kombiniert Originalfunde mit neu geschaffenen Gesellenstücken des Tischlerhandwerks.

Somit kann man einen Besuch in Mainz mit einem einmaligen Ausflug in die Anfänge der Menschheit kombinieren, archäologische Funde begutachten und den Forschern von der Jungsteinzeit bis zu den Karolingern folgen. Ein weiteres Museum, das die Forschung des Instituts widerspiegelt, ist das Museum für Antike Schifffahrt. Es ist das einzige deutschlandweit, dass sich mit der Antiken Schifffahrt beschäftigt. Ein römisches Militärschiff aus dem Übergang vom 3. zum 4. Jahrhundert ist im Museum ausgestellt, außerdem kann der Besucher zuschauen, wie antike Modelle nachgebaut werden.