Katharinenkirche, Frankfurt

Die leuchtend gelbe Katharinenkirche ist ein historisches Baudenkmal inmitten moderner Gebäude

Direkt gegenüber der Hauptwache 24 steht die gelb leuchtende St. Katharinenkirche. Wacker behauptet sie ihre Stellung inmitten der City zwischen modernen Glasgebäuden, Kaufhäusern, Menschenmassen und Autokarawanen. Kein geringerer als Goethe verhalf der Kirche zu ihrer Bekanntheit, denn er wurde hier getauft und konfirmiert. Die ganze Familie Goethe besuchte regelmäßig den Gottesdienst, da Goethes Elternhaus in unmittelbarer Nähe zur St. Katharinenkirche liegt.

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In und um diese alten Gemäuer ist in der Vergangenheit vieles geschehen. Zunächst standen an der Stelle der heutigen St. Katharinenkirche früher ein Jungfrauenkloster und ein Spital. In den Jahren 1343 bis 1526 hatte der Deutsche Orden die Leitung über das Gotteshaus. Ein Schüler Martin Luthers verkündete hier am 9. März 1522 die Reformation in Frankfurt. Schließlich wurde die St. Katharinenkirche im Jahr 1681, nach drei Jahren Bauzeit, als evangelische Pfarrkirche eingeweiht. Im Jahr 1777 kam es in der Katharinenkirche zu einem tragischen Vorfall: Am 17. Juli wurde die Kindsmörderin Johanna Margaretha Brand enthauptet – direkt an der Pforte der Kirche. Sie war damals erst 23 Jahre alt. Dieses Ereignis bekam auch der 22-jährige Goethe mit und war davon so ergriffen, dass er es in seiner "Gretchen-Tragödie" im "Urfaust" verarbeitete.

Turm der protestantische Hauptkirche der Stadt

Goethe wurde in der Katharinenkirche getauft und konfirmiert

Die Katharinenkirche erhebt sich direkt an der Hauptwache

Die spätgotische Saalkirche wurde in den Jahren 1678 bis 1681 von dem Stadtbaumeister Melchior Heßler errichtet. Dominant sind vor allem der Flankenturm und die barocken Zierportale an der Außenfassade. Besonders beeindruckend ist die erhaltene "Maria mit der Mondsichel", die ebenso wie die Fenster aus der Zeit der Gotik stammt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die St. Katharinenkirche bis auf ihre Grundmauern vernichtet. Ihr Wiederaufbau dauerte vier Jahre, von 1950 bis 1954, und das Ergebnis wurde eher schlicht gehalten. Die Architekten behielten außen die ursprüngliche Form des Gotteshauses bei, innen wurde die Katharinenkirche jedoch verändert und mit neuen Glasgemälden ausgestattet. Diese wurden von Carl Cordel geschaffen und zeigen verschiedene biblische Szenen. Außerdem fallen innen vor allem das Holzgewölbe und die barocken und gotischen Grabsteine auf, welche die Kirche schmücken. Besondere Highlights sind hier außerdem die spätgotische Marienfigur sowie die Emporenbilder aus dem 17. Jahrhundert.

Heute ist die St. Katharinenkirche die protestantische Hauptkirche der Stadt. Die Gemeinde trifft sich hier zum regelmäßigen Gottesdienst und verschiedene Angebote für jede Altersgruppe runden die Gesamttätigkeit ab. Ein wichtiger Bestandteil der kirchlichen Arbeit ist die Seelsorge, für die es zahlreiche Ansprechpartner gibt, welche die Hilfesuchenden in schwierigen, aber auch freudigen Situationen unterstützen. Als Besucher sollte man die Chance nutzen und einem der Orgelkonzerte oder den Darbietungen der "Kantorei St. Katharinen" beiwohnen.