Jüdisches Museum, Frankfurt

Gegenüber dem Museumsufer, an der nördlichen Seite des Mains, befindet sich das Jüdische Museum. Vom Schaumainkai aus gelangt man über den Holbeinsteg oder den Eisernen Steg direkt ans andere Mainufer – dem Untermainkai. Das Museum ist im ehemaligen Rothschild-Palais untergebracht.

Blick in die Geschichte und Bräuche des Judentums

Bereits das Gebäude ist ein Zeugnis jüdischen Lebens in Frankfurt. Die stattliche Fassade aus der Zeit des Klassizismus sowie die historische Innenausstattung lassen ein Stück der jüdischen Blütezeit lebendig werden. Das denkmalgeschützte Rothschild-Palais wurde im Jahr 1821 gebaut und gehörte, wie der Name schon verrät, der reichen Frankfurter Bankiersfamilie Rothschild. Seit dem Jahr 1988 beherbergt das Gebäude das Frankfurter Jüdische Museum. Es wurde am 9. November – genau 50 Jahre nach der Reichsprogromnacht der Nationalsozialisten - eröffnet.

Das Museum ist in drei Ausstellungsbereiche untergegliedert: Im ersten Bereich wird die Geschichte des Judentums (Entstehung der jüdischen Gemeinde und die Ansiedlung in Deutschland) vom 12. Jahrhundert bis 1800 dargestellt. Der zweite Ausstellungsbereich gibt Aufschluss über das religiösen Leben der Juden, dafür werden auch jüdische Kultgegenstände präsentiert. Diese sollen den religiösen und sozialen Alltag der Juden sowie ihre Feste veranschaulichen. Der dritte Bereich ist dem Leben der jüdischen Gemeinde in Frankfurt im 19. und 20 Jahrhundert gewidmet.

Das Jüdische Museum in Frankfurt nimmt ihre Stadt als regionales Beispiel für das religiöse und soziale Leben der Juden in ganz Deutschland. Dabei will es vor allem das Spannungsverhältnis zwischen deutschen Juden und ihrer Umwelt verdeutlichen. Im Frankfurter Jüdischen Museum finden auch regelmäßig interessante Wechselausstellungen statt. Einen vierten Ausstellungsbereich widmet das Museum der jüdischen Familie Rothschild. Im Rauchsalon des Palais befindet sich eine Dauerausstellung über die Frankfurter Rothschilds.

Im Jahr 1992 bekam das Jüdische Museum Zuwachs: Am Börneplatz wurde das Museum Judengasse eröffnet. Wen auch dieses Museum interessiert, der geht einfach dem Untermainkai so lange entlang, bis im Norden die Kurt-Schumacher-Straße abbiegt. Von hier aus sind es dann nur noch ein paar Schritte bis zum Museum Judengasse.

Im Museum Judengasse kann man die originalen Fundamente der Gebäude der ehemaligen Judengasse besichtigen. Die Frankfurter Judengasse war früher ein Zentrum jüdischen Lebens und Arbeitens. Man erfährt bei dieser Ausstellung auch jede Menge über die Geschichte der Straße, ihrer Bewohner und die Gebäuden. So kann man in über 350 Jahre Geschichte der Judengasse eintauchen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Leben im Frankfurter Ghetto.