Liebieghaus, Frankfurt

Hinter dem Namen "Liebieghaus" verbirgt sich ein bedeutendes Museum alter Skulpturen. Es befindet sich ebenso wie die zahlreichen anderen Ausstellungshäuser direkt am Museumsufer.

Der Name geht zurück auf den früheren Besitzer des Hauses – Heinrich Baron von Liebieg. Der Architekt Leonhard Romeis errichtete im Jahre 1896 die Villa für den böhmischen Textilfabrikanten Liebieg. Dieser übergab das Haus der Stadt Frankfurt, aber unter einer Bedingung: Sie musste darin für alle Zeit ein Kunstmuseum unterbringen. Seit dem Jahr 1909 gehört es zur Städtischen Galerie und wurde schließlich als Museum alter Plastiken eröffnet.

Sammlung bedeutender Skulpturen im Liebighaus

Anfangs beherbergte das Museum Skulpturen aus verschiedenen Frankfurter Sammlungen. Später kamen Stiftungen und Käufe der Stadt hinzu. Georg Swarzenski – Gründungsdirektor des Liebieghauses – ist es hauptsächlich zu verdanken, dass das Haus heute zu den international wichtigsten Skulpturen-Museen zählt. Er schaffte es nämlich, die Sammlung in nur wenigen Jahren auf mehr als 350 Skulpturen zu vergrößern. Im Jahr 1989 wurde deshalb auch ein zweiter Galerietrakt angebaut. Die Ausstellungsfläche erweiterte sich so auf 2.000 Quadratmeter.

Seinen Weltrang hat das Museum vor allem auch wegen seines Ausstellungskonzeptes. Das Liebieghaus will nämlich nicht nur die plastischen Stilentwicklungen der verschiedenen Völker chronologisch darstellen, dem Besucher sollen auch die entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhänge bewusst gemacht werden. Die Darstellung der Stilgeschichte ist dabei nur das Eine. Vielmehr kommt es dem Museum darauf an, die Skulpturen einer Epoche in Beziehung zur Kunst in anderen Epochen zu setzen. Dabei will das Museum alter Skulpturen auch die geschichtlichen Funktionen der Plastiken verdeutlichen. Eine solche Vereinigung von Skulpturen aus der ägyptischen, griechischen und römischen Antike mit Werken aus dem Mittelalter, der Renaissance, des Barock und Klassizismus in einer Sammlung ist einzigartig in der Welt. Ein neues Konzept für Licht und Farben, das erst im Jahr 2008 realisiert wurde, unterstützt zudem die Meisterwerke in ihrem Glanz und ihrer Wirkung.

Der Wille des Gründers war, die Entwicklung der Bildhauerkunst bei den Kulturvölkern aufzuzeigen. Deshalb durfte das Museum zunächst nur Skulpturen der ägyptischen, griechischen und römischen Antike sowie des Mittelalters, der Renaissance und des Barock ausstellen. Vor kurzem erst wurde die Sammlung schließlich durch klassizistische Werke ergänzt. Das Liebieghaus beschäftigt sich nur mit alten Plastiken, neuzeitliche Werke sind nicht zu finden.

Die präsentierten Epochen im Liebighaus zeigen bedeutende Exponate der Kunstgeschichte, so findet man in der Sektion der Antike beispielsweise ein Relief aus dem Totentempel des ägyptischen Königs Sahure, eine römische Kopie der "Athena des Myron" sowie die Kaiserportraits von Augustus und Marc Aurel. Die Prunkstücke des Mittelalters sind die "Thronende Muttergottes mit Kind" aus dem 11. Jahrhundert und der Kopf der "Bärbel von Ottenheim". Bedeutenden Werke der Renaissance sind das Altarrelief "Andrea della Robbia" und die Bronzestatue "Antico". Die Sammlung des Barock zeigt unter anderem die "Maria Immaculata" von Matthias Steinl aus dem Jahr 1688 und auch die grazile Bleistatue des "Apoll" aus dem Jahr 1725. Die repräsentierte Epoche des Klassizismus besticht mit der "Ariadne auf dem Panther" von Johann Heinrich von Dannecker und dem "Epitaph für Johann Philipp Bethmann-Hollweg" von Bertel Thorvaldsens.

Rund um das kostbare Anwesen befindet sich auch ein romantischer Garten. Hier kann man nach dem Museumsbesuch ein wenig entspannen. Ein besonderes Special ist, dass man die Villa und den angrenzenden Garten auch für besondere Anlässe mietet kann.

Einfach anrufen unter: 069 / 21 23 86 15.